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WG-Mietvertrag

Ende November dieses Jahres hat das Stimmvolk über eine Verschärfung im Mietrecht abgestimmt. Insbesondere wurde diskutiert, ob für die Untervermietung neu eine schriftliche Zustimmung des Vermieters erforderlich sein sollte. Diese Änderung, die besonders auch für WGs relevant gewesen wäre, wurde abgelehnt. Doch wie ist die aktuelle Rechtslage bei WG-Mietverträgen? Ein genauer Blick auf die Solidarmiete und die Untermiete lohnt sich.

Bei der Solidarmiete handelt es sich um ein Mietmodell, bei dem alle Mitbewohner einer WG gemeinsam den Mietvertrag direkt mit dem Vermieter abschliessen und alle Hauptmieter sind. Dies hat zur Folge, dass sämtliche Mieter sowohl Rechte als auch Pflichten teilen. Ein zentraler Aspekt ist die solidarische Haftung: Zahlt ein Mitbewohner seinen Anteil der Miete nicht, können die anderen vom Vermieter zur Zahlung herangezogen werden. Auch bei Schäden in der Wohnung haften alle gemeinsam. Diese solidarische Verantwortung bringt Sicherheit für den Vermieter, erfordert jedoch ein hohes Mass an Vertrauen unter den Mietern. Zudem können Kündigungen oder Mietzinsanpassungen nur an oder durch alle Mieter gemeinsam erfolgen – ein einzelner WG-Bewohner kann also nicht einem anderen WG-Bewohner kündigen.

Im Gegensatz dazu steht die Untermiete, bei der nur eine Person Hauptmieter ist. Die anderen WG-Mitglieder schliessen ihre Verträge direkt mit dem Hauptmieter ab und gelten als Untermieter. Der Hauptmieter hat dabei eine Doppelrolle: Er ist einerseits Mieter gegenüber dem Vermieter und andererseits Vermieter gegenüber den Untermietern. Dadurch trägt er die alleinige Verantwortung für die Zahlung der gesamten Miete sowie für etwaige Schäden an der Wohnung. Gleichzeitig hat er das Recht, Untermietverträge individuell zu kündigen – beispielsweise, wenn er die Wohnung selbst nutzen möchte. Auch für Untermieter gilt in der Regel eine gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten.

Ob Solidarmiete oder Untermiete: WG-Mietverträge erfordern klare Absprachen und ein gutes Verständnis der rechtlichen Rahmenbedingungen. Nur so lassen sich spätere Konflikte vermeiden und ein harmonisches Zusammenleben ermöglichen.

 


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